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Der Wünschewagen Niedersachsen

Noch einmal ans Meer: Krebspatientin nimmt Abschied von Boltenhagen

„Wenn ich wieder gesund bin, machen wir einen Familienurlaub in Boltenhagen“, hat Heidi Siemers aus Rotenburg ihren kleinen Enkeltöchtern nach der Krebsdiagnose im März versprochen. Gesund wird die 60-Jährige nicht mehr, zu drastisch hat sich ihr Zustand verschlechtert. Abschied vom geliebten Boltenhagen hat sie trotzdem nehmen können – das Team vom niedersächischen „Der Wünschewagen“ hat ihr und ihren Lieben diesen letzten Wunsch ermöglicht.

Die ehrenamtlichen Wunscherfüller Florent Banjska und Michelle Wollenweber vom Arbeiter-Samariter Bund Niedersachsen e.V. (ASB) haben Heidi Siemers einen Monat vor Heilig Abend auf der Palliativstation des Agaplesion Diakonieklinikums Rotenburg mit dem Spezialkrankenwagen abgeholt. Sicher und behaglich ist die Krebspatientin trotz Schmerzen und trotz medizinischer Gerätschaften, die ihre Krankheit mit sich bringt, an die Küste gereist. An Bord mit dabei: Tochter Janin und Freundin Birgit. 

Stürmisch, kalt und wolkenverhangen hat das Ostseebad die besonderen Reisenden begrüßt. Für Heidi Siemers, die hier früher viele, viele glückliche Urlaubstage verbracht hat, dennoch ein Genuss. Angesichts der 290 m lange Seebrücke hinaus auf die Ostsee und das windgepeitschte Wasser sagte sie unter Tränen: „Mehr als Strand und Meer brauche ich nicht, um im Leben zufrieden zu sein.“ Pures Glück war dann sicherlich auch der Anblick ihrer beiden Enkeltöchter Jazlynn (3) und Josephine Leoni (6) auf dem weißen Sandstrand und das abschließende und von ihr im Vorfeld so heiß ersehnte Kaffeetrinken im Restaurant „Zur Düne“.

Und noch einen letzten Wunsch haben ihr die ehrenamtlichen ASB-Mitarbeiter erfüllt: Auf dem Rückweg am Abend machte der Wünschewagen noch Stopp am Souvenir-Shop. Dort kaufte sich Heidi Siemers noch eine Bernsteinkette – zur Erinnerung an diese besondere letzte Reise ans Meer.